KommunikationsdesignerInnen bringen bereits alles mit, um UtopistInnen zu sein,
doch nicht immer erkennen sie dieses Potenzial. Das Magazin »Utopia!« soll daher für utopisches Denken begeistern. Utopien müssen nicht unerreichbar in weiter Ferne bleiben – sie können bereits durch vermeintlich kleine Entscheidungen konkret in Projekten Gestalt annehmen. Grafiken, Interviews und Illustrationen regen dazu an, Utopien zu formulieren und sie in der Praxis einzubringen.
Das Magazin »Utopia!« entstand im Rahmen der Masterarbeit zum utopischen Potenzial im Kommunikationsdesign.
Sommersemester 2021 HTWG Konstanz Betreuung:
Andreas Bechtold,
Eva-Maria Heinrich
Das Layout setzt sich zusammen aus Tag-, Nacht- und Dämmerungsseiten, um die unterschiedlichen Textarten zu kennzeichnen.
Die Dämmerungsseiten prägen die Dramarturgie des Magazins. Sie stehen für den
Beginn eines utopischen Gedankens. Wie im Verlauf einer Morgendämmerung werden die Farben zunehmend heller und intensiver. Der Sonntag markiert dann den Höhepunkt mit der Aufforderung: »Utopien in die Praxis!«
Zusätzlich bringt eine Plakatserie die Kernaussage des Magazins auf den Punkt: Kommunikation, Gestaltung und Kreativität sind essenzielle Bestandteile des utopischen Entwurfs – und gleichzeitig genau die Fähigkeiten, die wir KommunikationsgestalterInnen zusammenführen.
Manche Emotionen lassen sich besser in Bildern als in Worten wiedergeben. Vima heißen die schlacksigen Charaktere mit den langen Nasen, die immer wieder in meiner Gestaltung auftauchen. Durch sie beschreibe ich Gefühle, die ich im Alltag beobachte.
Nachdem meine Schwester Hanna und ich
bereits 2014 zusammen eine Ausstellung
umgesetzt hatten, planten wir 2018
ein Revival. Gerade zurück aus den
Auslandssemestern in Schweden und
Spanien, sprudelten unsere Ideen für
neue Motive und Techniken.
SWEET ELSEWHERE sollte eine Ausstellung
über das Heimatgefühl in
der Ferne und den Alltag im Ausland
werden. Hier trafen Illustrationen
schwedischer Bräuche und Drucke
spanischer Kulturen zusammen. Bei
Tapas und Kanelbullar, spanischer
Musik und Kaminfeuer wurde die Reiselust
angefeuert.
»Vivir en Barcelona«
Linolschnitte
PAELLA ist die Visualisierung eines Missverständnisses: Jeden Morgen riefen Gasverkäufer ihre Laute,um unverwechselbar zu bleiben. Dass es sich nicht um einen Paella-Bauchstand um 9:00 Uhr morgens handelte, bemerkte ich erst nach einem halben Jahr.
Mit Ende des Sommers 2017 betrat ich Barcelona zu einer politisch aufgeladenen Stimmung.
Die Proteste um die Unabhängikeit Kataloniens waren tägliche Begleiter. Zu POLICÍA inspirierte mich eine kontroverse Situation, als ich zwei Polizisten der befeindeten Parteien beim Kaffetrinken sah.
In CERVEZA wird meine unumgängliche Auseinandersetzung mit den Straßenverkäufern
illustriert. Da ich mit blonden Haaren offensichtlich wie eine Touristin aussehe, hatte ich jeden Tag schon nach zwei Minuten auf der Straße ein »Estrella« vor der Nase.
»Tourism Kills The City I & II«
Siebdrucke
»Barcelona Sky & Scandinavian Sky«
Fotolithografien
Die Serie zeigt die unterschiedliche
Färbung des Himmels über den Dächern der Millionenstadt Barcelona und über einem idyllischen Hof in
Skandinavien. Mit beiden Orten
verbinde ich viele positive Reiseerlebnisse.
Wie sich die Färbung des
Himmels in jedem Moment ändert,
so ist auch bei der Fotolithografie durch die Färbung mit einer
Rolle kein Druck, wie der andere.